HÄUFIGE FRAGEN ZUM THEMA PIERCING

Ja! Allerdings ist der Stich nur eine Sache von Sekundenbruchteilen. Man kann es mit einer Spritze vergleichen, nur ohne etwas gespritzt zu bekommen. Außerdem schüttet der Körper beim Einstich Endorphine aus, diese betäuben die Wunde kurzfristig. Oft ist das Anklammern schon das Schlimmste und vor dem Stich erschrickt man sich.

Generell gilt, dass man mit 14 Jahren vom Kinderschutzgesetz ins Jugendschutzgesetz wechselt. Demnach dürfen wir mit der elterlichen Zustimmung Piercingbehandlungen vornehmen. Es reicht dafür aus, wenn nur ein Elternteil zustimmt.

Damit entbinden Sie uns von der Haftbarkeit der Körperverletzung. Dazu benötigen wir eine schriftliche Zustimmung mit Unterschrift und beide Personalausweise (Erziehungsberechtigte Person muss anwesend sein).

Die meisten kennen das: Kurz zum Juwelier und der macht mit einer Ohrlochpistole einen Stecker ins Ohrläppchen. Klingt ganz einfach, aber hat einige Haken! 

Zum Beispiel kann man diese Pistolen nicht sterilisieren und Handschuhe werden meistens auch nicht getragen. Das kann auch am Ohr zu Infektionen führen. Im schlimmsten Fall heißt das Aids, Hepatitis, Blutkrankheiten usw.

Außer an den Ohrläppchen ist das Schießen noch mit weiteren Risiken verbunden. Ohr oder Nasenknorpel kann brechen und zu Fehlstellungen führen. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich ein Wildwuchs bildet, weil das Gewebe reißt und nicht schneidet, wie beim Piercing.

Auch ein Fest- oder Einwachsen ist möglich. Schießen ist schmerzhafter und langwieriger als Piercen und in einigen Fällen unverantwortlich.

Natürlich bleibt es jedem Selbst überlassen, wem man Vertrauen schenkt. Doch habe ich noch nie Piercingschmuck bei einem Arzt gesehen. Selbst organisierter Schmuck kann nickelhaltig sein und einen allergischen Schock verursachen.

Zudem fehlt es den meisten Ärzten an der nötigen Erfahrung, was das richtige Anbringen von Piercings angeht. Von der richtigen Pflege ganz zu schweigen.

Von der Hygiene und Sauberkeit stehen wir einer Arztpraxis in nichts nach. Sie gehen doch auch nicht mit Bauchschmerzen zum Zahnarzt, oder? Von Privatleuten, die zu Hause Piercen, ist Grundsätzlich abzuraten!

Grundsätzlich ist eine Betäubung nicht notwendig und überflüssig. Natürlich dürfen wir keine Spritzen setzen, da wir keine Anästhesisten sind. Zudem wäre der Stich der Spritze genauso schlimm wie das Piercing, also überflüssig.

Eisspray hat den "Ich trete dir vors Schienbein-Effekt". Man führt eine Kälteverbrennung zu, die so weh tut, dass man das Piercen nicht mehr wahrnimmt. Eisspray tut weh und ist Placebo!

Wir benutzen Xylocain zum Betäuben von Schleimhäuten wie Zunge oder Intimbereiche. Zahnärzte benutzen es, bevor Sie spritzen und es ist unbedenklich.

Die Aufgabe eines Piercers ist es, die Gewährleistung zu schaffen, dass ein Piercing bei richtiger Pflege ohne Komplikationen in möglichst kurzer Zeit verheilt. 

Voraussetzung dafür ist nicht nur eine ausführliche Beratung und über die Nachsorge, sondern auch das alle Werkzeuge steril sind, Einwegnadeln verwendet werden, Handschuhe getragen werden und die Umgebung keimfrei sein muss.

Auch ein umfassendes Fachwissen über Anatomie, Schmuck, Materialien, medizinische Pflege und Nachsorge sind Pflicht. Überzeugen Sie sich.

In einem professionellen Piercingstudio sind die Risiken recht gering. Voraussetzung dafür ist nicht nur die Ausführung, sondern auch die ausführliche Belehrung über die Pflege und deren Einhaltung. Jedes Piercing hat Risiken, über die man sich in jedem Fall ausführlich aufklären lassen sollte (für manche sollte man sogar zum Spezialisten).

Bei Problemen, Fragen oder Zweifeln bitte kurz anrufen oder vorbeikommen.

Als Ersteinsatz sind nur Titan und PTFE(Teflon) geeignet. Nur diese sind allergiefrei und unbedenklich. Ob nun Ring oder Stab entscheidet der Piercer aufgrund seiner Erfahrung.